… habe ich mich hier mal etwas umfänglicher ausgelassen.
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Mein 68 und mein 75ster
Am letzten Sonntag habe ich mit meinem gesamten Nachwuchs meinen 75. Geburtstag beim „Brunch“in der Alten Feuerwache gefeiert und danach haben wir die Ausstellung zu 68 in Köln im Stadtmuseum besucht.
Anhand verschiedener Ausstellungstücke mit ihrem Anarchoopa habe ich versucht, meinen Enkeln 68 näher zu bringen. Wir haben vor einem Riesenwandfoto posiert, auf dem der verbarrikadierte Haupteingang der Uni mit dem Opa zu sehen ist. Die Aktion richtete sich gegen die Notstandsgesetze, die wir antiautoritären SDSler als potentielle Ermächtigungsgesetze angesehen haben, was sie bei anhaltendem Rechtsruck durchaus auch hätten werden können.
Wie man sieht, hatten wir die Universität damals in „Rosa Luxemburg Universität“ umbenannt. Heute vor hundert Jahren wurde sie zusammen mit Karl Liebknecht von Reichswehrangehörigen zuerst mit einem Gewehrkolben zusammengeschlagen und dann erschossen.
Das ist mein Gedenken an Rosa und ein Zeichen dafür, dass sie vor 50 Jahren nicht bei allen vergessen war. Die mangelnde Ersthaftigkeit meiner Enkel nimmt Rosa sicher nicht übel.
Anmerkungen zu „Die Stadt, das Land, die Welt verändern“
Nachdem ich das fette „Revolutions“-Kompendium* teils gelesen, teils durchgeblättert habe, drängt es mich als Akteur der 7oer und 8oer Jahre zu einer kritischen Stellungnahme.
Zunächst aber will ich die enorme Fleissarbeit durchaus würdigen und auch zugeben, daß ich nach Kenntnisnahme des Inhaltverzeichnisses auf dröge ideologische Abhandlungen gefaßt war und zum Teil doch positiv überrascht wurde.
Leider ist aber auch streckenweise eben das eingetreten, was ich als ursprünglich wohl vorge-sehener Podiumsteilnehmer verhindern wollte: Dass das Buch und die Veranstaltung in der Feuerwache zu einer Art linkem „Heldengedenktag“ abgleiten könnte. Ein (selbst) kritischer Rückblick auf die früheren „Weltrevolutions“-Ziele angesichts unserer heutigen Lebenswirklichkeit ist anscheinend nicht erwünscht. Ist solche Kritikempfindsamkeit nicht ein Kennzeichen aller dogmatischen Organisationen von der römischen Kirche bis hin zu diversen KPs?
Titel und Untertitel des Buchs erheben ja den Anspruch, umfassend, also objektiv über das links-alternative Köln der 7oer und 8oer Jahre zu berichten. Genau das ist aber das Problem, denn aus meiner Sicht wird dieser Anspruch nämlich nicht eingelöst. Weiterlesen