Einwohneranregungen

An den
Kreistag des
oberbergischen Kreises,
z.H. Herrn Landrat Hagt Holocaust Gedenktag 27.Januar 2024

EINWOHNERANREGUNGEN

1.

Der Kreistag möge beschließen, dass er sich von der Ehrung des früheren OKD Dr. Friedrich Wilhelm Goldenbogen durch die Waldbröler Straßen „Friedrich Wilhelm Straße“ und „Dr. Goldenbogenstraße“ auf Grund von dessen NS Belastung ( NSDAP, SA, NS-Rechtswahrerbund u.a,)und seiner äußerst großzügigen Förderung des Nazimalers und bekennenden radikalen Antisemiten Werner Peiner in den 50ern distanziert.

2.

Der Kreistag möge beschließen, dass der Landrat wegen der weiteren Verschleppung einer Aufarbeitung der Nachkriegs- NS-Belastung von Kreistag und Verwaltung durch einen unanhängigen, externen Historiker gerügt wird.

Der Kreistag soll nunmehr den Fachausschuss damit beauftragen, mit dem LVR Verbindung aufzunehmen, der mehrere Forschungsprojekte zur NS Kontinuität im LVR durch externe Historiker hat durchführen lassen. Dabei wurde u.a. die schwere NS Belastung des Gründungsdirektors Klausa festgestellt mit der Folge, dass sich die Uni Bonn von seiner Ehrenbürgerschaft und die Uni Düsseldorf von seinem Dr. h. c. distanzierten. Goldenbogen, auch eine mächtige LVR-Person bis 1979 , ist in diesen Forschungsprojekten u.a. als Förderer seines SA- Kameraden Klausa hervorgetreten. Die bereits eingearbeiteten Historiker sollen angefragt und nunmehr auch mit der oberbergischen Aufarbeitung beauftragt werden. Der LVR hat dafür bereits finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt.

Begründung:

Vor mehr als einem Jahr hat der Landrat in einer öffentlichen Veranstaltung mit dem früheren Kreishistoriker Pomykaj zugesagt, endlich einen externen und unabhängigen Historiker mit der Aufarbeitung der NS-Kontinuität in Oberberg zu beauftragen. Bislang ohne Ergebnis.

Nachdem der LVR vor mehr als 10 Jahren endlich Historiker mit seiner NS-Aufarbeitung ( mit dem bekannten erschreckendem Ergebnis) beauftragt hatte, habe ich eine solche auch vom Kreistag verlangt. Lange vergeblich.

Die schließlich durch Pomykaj durchgeführte wies geradezu skandalöse Lücken auf. So hatte er weder Goldenbogens SA-Mitgliedschaft noch die im NS-Rechtswahrerbund feststellen können, obwohl die entsprechenden Dokumente in Goldenbogens Personalakte im Bundesarchiv vorliegen und jedermann, so wie auch ich, Auskunft bekommt und sich sogar Kopien zusenden lassen kann.

Seit dem Massaker der Hamas am 6. Oktober 23 und den antisemitischen Ausschreitungen auf deutschen Straßen ist die Ehrung des schwer NS belasteten Goldenbogen und seiner „Freundschaft fürs Leben“ mit dem glühenden Antisemiten Peiner vollkommen unerträglich. Wer einen solch radikalen Antisemiten über die Maßen fördert, kann nur selber einer sein.

Wenn den Fraktionen des Kreistags diese NS-Belastung des früheren OKD weiterhin so gleich-gültig ist, dass sie sich nicht an dessen Ehrung stören, dann wären ihre Bekundungen auf den Demos gegen den Rechtsradikalismus und die Pläne zur Vertreibung „ nicht-arischer“ (so die Wortwahl vor 45 ) Deutscher in afrikanische Lager beim Brandenburger Geheimtreffen allerdings als pure Heuchelei zu werten. Zumal ja offenbar zwei oberbergische Parteifreundinnen Golden-bogens und des Landrats daran teilgenommen haben.

Als Beteiligter an der NS-Aufarbeitung des LVR habe ich meine Erkenntnisse zu Goldenbogen und der oberbergischen NS Kontinutität aufgeschrieben und auf meine Homepage gestellt.

Ich erlaube mir auch, darauf hinzuweisen, dass ich Opfer von einem widerlichen „Shitstorm“ Rechtsradikaler geworden bin, weil ich auf deren Teilnahme an den sog. „Spaziergängen“ in einem Leserbrief in Gummersbach und Waldbröl hingewiesen hatte.

Keine Institution, keine Partei, keine Kirche ist mir zu Hilfe gekommen gegen unsägliche Hetze und Bedrohungen gegen meine körperliche Unversehrtheit (so das AG Waldbröl). Ich musste mich allein per Zivilklage dagegen zur Wehr setzen. Also wehe dem Nazigegner, der nicht über mein Widerstandspotential verfügt, allein die Gottseidank so großen Demos schützen ihn noch nicht.