Ein Telefonat mit dem Redaktionsleiter

Am 11.5.2017 fand ich auf meinem AB eine Nachricht des Redaktionsleiters der OVZ, Herrn Klemmer, mit der Bitte um Rückruf. Habe ich gemacht.

Herr Klemmer beschwerte sich zunächst, weil ich unser Gespräch nicht richtig wiedergegeben hätte. Er habe mir nur mitteilen wollen, daß der Leserbrief zu Sitzungsgelderhöhung/Beucher nicht veröffentlicht werde und auch in Zukunft nicht alle meine Leserbriefe.

Ich hingegen habe ihn so verstanden, daß es Beschwerden gäbe, weil ich zu viele Leserbriefe schriebe und daß jetzt erstmal keine mehr veröffentlicht würden, aber vielleicht demnächst mal wieder.

Wir haben uns ausgetauscht über die Gründe für die „Vielzahl“ der Leserbriefe (2017: 10 / 2016: 8), die ich halt auch in vielerlei Defiziten in der Berichterstattung sehe, die häufig zu unkritisch gegenüber der „Obrigkeit“ bzw. mächtigen Institutionen sei. Letzteres wie er zurück, mögliche Gründe für Kritik räumte er ein. Das Gespräch wird fortgesetzt.

Fazit: Mein Maulkorb beruhe auf einem Mißverständnis, es würden auch weiter meine Leserbriefe veröffentlicht, nur nicht alle (das war allerdings auch bisher schon so).

Mein Eindruck eines „pauschalen“ Maulkorbs war übrigens durch folgenden Vorfall bestärkt worden: Meine (getrennt lebende) Ehefrau hatte einen Leserbrief mit ihrer Adresse zu einer läppischen Wahlveranstaltung der Grünen geschrieben. Am Telefon wurde ihr die (beleidigende) Frage gestellt, ob der Brief vielleicht „von Herrn Gothe“ sei. Neben der impliziten Beleidigung kann diese Frage doch nur einen Zweck haben: Ist der Brief von Frau Lück, wird er gedruckt, ist er von Herrn Gothe, dann eben nicht.

Wie dem auch sei: positiv ist, dass die OVZ Gesprächsbereitschaft zeigt und Kritik zulassen will, dass es keinen pauschalen Maulkorb (mehr) für mich gibt und dass dieser Vorfall ein weit verbreitetes Unbehagen mit der Lokalpresse ans Licht gebracht hat. Das Gespräch mit der OVZ soll fortgesetzt werden.

Auf jeden Fall werde ich aber meine Homepage weiter betreiben und dort weiter meine „Leserbriefe“ und Kommentare – quasi parallel zur Lokalpresse – veröffentlichen.

Inzwischen gibt es Vorschläge, die Homepage zu öffnen und zu einer breiten, alternativen kritischen Plattform für Oberberg weiter zu entwickeln. Das überfordert mich allerdings zur Zeit. Wenn daran ein breites Interesse bestände, müsste sich eine ausreichende Zahl von Interessierten, Helfern und Unterstützern zusammenfinden, vielleicht könnte das ja klappen.

Ich bin dankbar für die Solidarität und grüße alle!
Lothar